Was wir machen

Biogas und Düngeprodukte aus biogenen Abfällen

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Rohstoffe bestmöglich zu nutzen indem wir das Gaspotential von biogenen Stoffen bestmöglich ausschöpfen, und damit den Anteil von Biogas steigern und der Natur durch unsere Düngeprodukte Nährstoffe zurückgeben.

Bei uns werden

  • biogene Siedlungsabfälle von der Stadt Zürich und den Limmattaler Gemeinden,
  • biogene Abfälle aus Gewerbe und Industrie,
  • Garten- und Pflanzenabfälle aus der Region sowie
  • das Klärgas der angrenzenden Kläranlage

nachhaltig verwertet zu

  • Biogas und
  • Düngeprodukten

Das Biogas

… wird in das Erdgasnetz eingespeist und für verschiedenste Anwendungen genutzt, z.B. für kochen, heizen, industrielle Anwendungen und Mobilität.

Die Düngeprodukte

… werden in der Landwirtschaft ausgebracht, sorgen für Nährstoffe und tragen zu einem gesunden Humusaufbau in den Böden bei.

Darüber hinaus

… stellen wir noch weitere Produkte für den Gartenbau, wie z.B. Erdenmischungen und Abdeckschnitzel, her.

Unsere Anlage

Unsere Anlage besteht aus 2 Standorten:

Vergärwerk

Im Vergärwerk werden biogene Abfälle zu Biogas und Düngeprodukten verwertet.

Biogasaufbereitung

In der Gasaufbereitung bringen wir das Biogas vom Vergärwerk sowie das Klärgas der anliegenden Kläranlage auf Erdgasnetzqualität und speisen das Biogas in das Gasnetz ein.

Der Prozess im Überblick

Vergärwerk

1. Annahme:

Die Fahrzeuge werden bei der Ein- und Ausfahrt gewogen. Die gemessene Differenz ergibt die Menge an Abfällen, die in der Anlage verwertet werden.

2. Anlieferung:

In den Anlieferschleusen entladen die Abfallsammel- und Transportfahrzeuge die biogenen Abfälle in den Bunker. Damit störende Gerüche nicht nach aussen gelangen, kann das Bunkertor nur geöffnet werden, wenn das Einfahrtstor zur Schleuse geschlossen ist. Reiner Garten- und Pflanzenabfall wird in separaten Boxen gesammelt.

3. Bioabfall-Aufbereitung:

Die im Bunker gelagerten Bioabfälle werden mit einem vollautomatischen Greiferkran in den Schredder befördert, wo das Rohsubstrat zerkleinert wird. Unterhalb des Schredders befindet sich ein Sternsieb, das die Grob- und Feinanteile trennt. Grobstoffe mit hohem Fremdstoffanteil werden aussortiert und kommen nicht in die Verwertung. Die Feinteile werden mittels Magnetabscheider von Metallen gereinigt und über ein Förderband zum Fermenter transportiert.

4. Fermentation:

Das Rohsubstrat wird über eine Eintragsschnecke in den Fermenter eingetragen und durchläuft diesen in ca. 14 Tagen bei 55° C (thermophil). Der Vergärprozess erfolgt unter Sauerstoffausschluss (anaerob). Ein axial eingebautes Rührwerk zur Durchmischung des Fermenterinhaltes unterstützt auch die Phasentrennung des erzeugten Roh-Biogases. Im Fermenter trennen sich Gas- und Materialstrom. Nach der Entfeuchtung in einem Kältetrockner wird das Roh-Biogas mit einer Druckerhöhungsanlage über eine Rohrleitung zur Biogas-Aufbereitungsanlage befördert. Das vergorene Substrat (Gärgut) wird mit einer Kolbenpumpe zur Entwässerung geleitet.

5. Entwässerung:

Die vergorenen Abfälle werden durch zwei Schneckenpressen in eine flüssige und eine feste Fraktion getrennt. Das flüssige Gärgut wird in einer Dekanterzentrifuge entsandet und anschliessend in den Lagertank befördert. Das feste Gärgut wird gesiebt um Fremdstoffe zu entfernen und gelangt danach in die Nachrotte.

6. Nachrotte:

Das feste Gärgut wird in der Nachrotte zu einem nährstoffreichen Kompost aufbereitet. Zuerst wird es in speziellen Boxen mittels zugeführtem Sauerstoff aerobisiert. Dadurch startet ein biologischer Kompostierprozess, in welchem das Produkt stabilisiert und die Pflanzenverträglichkeit erhöht wird.

7. Abluftreinigung:

Die aus der Verfahrenshalle abgesaugte Luft wird in einem sauren Abluftwäscher neutralisiert. Über den Ventilator gelangt die Abluft in den Biofilter, wo die letzten Geruchsstoffe durch biologischen Abbau eliminiert werden. Danach wird die Abluft geruchsfrei in die Atmosphäre abgegeben.

8 a und b Produktelager:

Die nährstoffreichen Endprodukte der Bioabfallverwertung werden entweder als «Gärgut flüssig» oder «Kompost» in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie düngen den Boden und tragen zu einem nachhaltigen Humusaufbau im Boden bei. So schliesst sich der Stoffkreislauf. Durch zusätzliche Konfektionierung (z.B. Verlängerung der Rottedauer oder Zugabe von Erden) werden hochwertige Produkte hergestellt, die von Garten- und Landschaftsbauern eingesetzt werden. Das flüssige Gärgut wird im Lagertank (8a) gelagert, die festen Produkte in separaten Boxen (8b).

Gasaufbereitung

9. Biogas-Aufbereitung:

Das bei der Vergärung des Bioabfalls entstehende Roh-Biogas wird zusammen mit dem Klärgas zu Biogas in Erdgasqualität (Biomethan) aufbereitet. Roh-Biogas besteht ähnlich wie Klärgas zu ca. 60 Prozent aus Methan (CH4) und bis zu 40 Prozent aus Kohlendioxid (CO2). Zudem sind noch verschiedene Spurengase enthalten, deren Anteil insgesamt aber kleiner als 1 Prozent ist. Da das im Biogas enthaltene CO2 zuvor von den pflanzlichen Bioabfallbestandteilen aus der Atmosphäre aufgenommen wurde, ist der Gesamtprozess der Vergärung CO2-neutral.

Damit Biogas ins Erdgasnetz eingespeist werden kann, muss es so aufbereitet werden, dass es vergleichbare Eigenschaften wie Erdgas besitzt. Dies gilt insbesondere für den Brenn- oder Heizwert, die Zündfähigkeit und – aus Sicherheitsgründen – auch für den Geruch.

Mit der Biogas-Aufbereitungsanlage werden CO2 und unerwünschte Spurengase reduziert, so dass der Methananteil auf mehr als 98 Prozent ansteigt. Dadurch erhöhen sich Heiz- und Brennwert auf vergleichbare Werte wie im Erdgas. Abschliessend wird dem aufbereiteten Biogas ein Geruchsstoff zugegeben (Odorierung), bevor es als Biogas ins Netz eingespeist wird.

Zahlen

Die Biogas Zürich AG ist schweizweit die grösste Biogasproduzentin.

Die unten dargestellten Zahlen sind Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Zahlen schwanken jährlich und hängen sehr stark vom witterungsbedingten Pflanzenwachstum sowie vom Konsumverhalten ab.

Nachhaltigkeit VON, IN und FÜR Zürich

Die Biogas Zürich AG ist eine Anlage, die mit viel Pioniergeist bereits 2011, als weltweites Leuchtturmprojekt gegründet wurde. Ihre Besonderheit liegt vor allem darin, dass sie direkt im Stadtgebiet von Zürich errichtet wurde um von, in und für Zürich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft der Spitzenklasse zu stehen.

Daraus ergeben sich folgende Besonderheiten der Biogas Zürich AG:

Stadtlage – kurze Distanzen

  • Kurze Fahrtwege für Abfallfahrzeuge und dadurch
  • Geringer CO2 Ausstoss der Abfallfahrzeuge
  • Geringe Abnutzung der Abfallfahrzeuge

Stadtlage – höchste Anforderungen und Standards

  • Ausgezeichnete und nachhaltige Abluftbehandlung zur Vermeidung von Geruchsemissionen
  • Lärmdämmung zur Vermeidung von Lärmbelästigungen
  • Höchste Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene

Stadtlage – Nähe zu Bevölkerung, Schulen und Universitäten

  • Angemeldete Gruppenführungen
  • Öffentliche Führungen
  • Kostenlose Führungen im Rahmen der eigenen Kapazitäten für Bildungseinrichtungen wie PUSCH, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen
  • Führungen von Interessensvertretern
  • Verwertung für lokale Industrie sowie lokale Events

Win-Win-Kooperation mit Stadt Zürich

  • Heizung mit nachhaltig produzierter Wärme von Klärschlammverbrennung ARA Werdhölzli
  • Bezug Brauchwasser Klärwerk
  • Abwasser geht direkt in Klärwerk
  • Abnahme Klärgas vom Klärwerk und Aufbereitung zu nachhaltigem Biogas
  • Lokale Verwertung der biogenen Abfälle der Stadt und Umgebung in der Stadt Zürich
  • Beitrag zum Netto 0 Ziel der Stadt Zürich

Produkte für Landwirtschaft sowie Gärtner / Private

Bio-Produkte für Landwirtschaft

  • Kompost
  • Gärgut flüssig

Bio-Produkte für Gärtner und Private

  • Reifekompost
  • Kompost-Humus Mischung
  • Rasenausgleichserde
  • Abdeckschnitzel

Vorreiter für neue Ansätze und Technologien

  • Kompost statt Gärgut fest
  • Maschinelle Sandabscheidung
  • Mitwirkung an Entwicklung neuer Technologien zusammen mit Behörden und Wirtschaft (z.B. Fremdstofferkennung)